Der Anfang
Im Prinzip ist die Ausrüstung sehr überschaubar und immer die Selbe.
Grundausrüstung:
- (Kupfer) Destille
- Herd(platte), Feuer, Rachaut
- 15-30l Becken/Fass mit kaltem Wasser (+Eiswürfel)
- KühlwasserPumpe und 2 x 1-2m passender PVC Schlauch
- Abdichtungsband oder klassisch "Mehlpaste" zum Abdichten der übergänge
+ Angetrocknetes Pflanzenmaterial, Harze, Blüten
(+ Maische)
Wärmequelle
Als Wärmequelle funktioniert alles bis auf einen Induktionsherd (wegen des fehlendem Magnetismus). Wichtig ist das Abdichten der übergänge auch wenn diese "dicht" aussehen/sind. Es geht weniger um das Entweichen vom Dampf, mehr um den Sogeffekt welcher nicht so ausgeprägt ist, wenn die übergänge nicht gut abgedichtet sind. Heute nehmen wir Teflonband, bei grossen Destillen oder wenn man es klassich abdichten möchte, nimmt man Mehlpaste (Wasser + Mehl) welche mit der Hitze warm wird, ökologisch abbaubar und einfach wieder zu entfernen ist.
Wasser Kreislauf
Für Viele am Anfang etwas schwierig ist die "Wasserkühlung" oder Wasserkreislauf. Hier werden wir noch eine detailierte Anleitung erarbeiten.
- Das Grundprinzip aller Destillationsarten ist einfach gesagt: Der heisse Dampf, welcher die ätherischen öle den Pflanzen entzieht (auch verdampftes Wasser), oder bei Alkohol eben den Ethanol beinhaltet, trifft bei der "Wasserkühlung" auf das zirkulierende kalte Wasser.
-> Durch den raschen Temperaturwechsel kondensiert das Wasser (der Ethanol).
-> -> Kondensiertes Wasser = Destillat. Bzw. Destilliertes Wasser, Hydrolate und ätherische öle oder eben Alkohol/Ethanol.
Daher ist es von Vorteil wenn das Wasser (welches vom Becken mit dem Schlauch an die Kühlung der Destille angeschlossen wurde) immer möglichst kalt ist. Dadurch erhöht sich die Ausbeute und Qualität des Produktes markant.
Bei ziemlich jedem Modell hat die Wasserkühlung 2 x Anschlüsse. Einen Oben und einen Unten. Bei grossen Destillen (50-200l) schliesst man die Kühlwasser Zufuhr am unteren Ein-Auslauf an da die Wärme bekanntlich steigt. Am oberen (in dem Falle) Auslauf kommt ebenso ein Schlauch angebracht, womit das (warme) Wasser wieder zurück in das Becken mit kaltem Wasser (und Eiswürfel/Kühlelemente) läuft und sich wieder abkühlt.
Wahl des Ortes
Klar - am meisten Spass macht das Destillieren draussen in der freien Natur. Das einzige Problem welches da zu lösen gilt ist die fehlende Elektronik. Erhitzen kann man auch ausgezeichnet mit einem Camping-Gasbrenner oder Feuer, dazu benötigt es nicht zwingend Strom.
Bei der Wasserkühlung ist dies jedoch wieder etwas schwieriger. Hier muss man ein bisschen improvisieren. Klar, im Winter bei Minusgraden braucht es vermutlich nicht mal eine Wasserkühlung - da könnte man Schnee/Eis nehmen. Im Sommer müsste man jedoch entweder "natürlich" einen Bach/Fluss "anzapfen oder ein Stromspeicher/Generator mitbringen, da die Kühlung unerlässlich ist.
1 - 2 -3 und los gehts! :-)
Je nach dem wie "urchig" Ihres Destillen Modell ist, wird bei der ersten Destillation (und 1 Mal jedes Jahr) eine sogenannte Reinigungsdestillation empfohlen. Dies mit (am besten) mit 3% Roggenmehl im Wasser. Also bei 3l etwa 90g.
- Das Wasser sollte etwas stehen gelassen werden vor der Reinigungsdestillation. Damit es sich verbinden kann.
- Das Mehlwasser kommt nun in den Kessel.
- Die Destille ineinander stecken (muss nicht abgedichtet werden)
- Das Wasser wird nun bis zum maximum erhitzt (ca 95Grad)
- Dies ohne Wasserkühlung - der heisse Dampf reinigt den Innenbereich in dem er Stoffe von der Verarbeitung "weggerbt" und die Destille so reinigt. Nach 10-15min kann auch etwas Wsser in die Kühlung getan werden (achtung alles schon sehr heiss) oder ein nasses Tuch auf den Kopf/die Kühlung gelegt werden. Sofort kondensiert das Wasser und wird wieder "fest".
Danach reinigen wir die ganze Destille mit Wasser.- und wiederholen das Ganze noch ein mal NUR MIT WASSER.
- Die Reinigung nur mit Wasser sollten Sie jedes Mal kurz machen. Die Variante mit dem Mehl nur zu Beginn und dann nach ein zwei Jahren wieder.
Die Destille ist nun bereit für die Destillation.
Bei der Destillation von Pflanzen wird empfohlen entweder Quellwasser oder gar destilliertes Wasser zu verwenden, damit die Terpene, öle am besten den Pflanzen entzogen werden.
- Das destillierte Wasser können Sie ja gleich selbst destillieren und dadurch die Destille gleich reinigen.
Hinterlasse eine Antwort Antwort verwerfen